/̜st̀av¼l/;
st̀ab¼l (Eb), st̀v¼l (Eo) m., 'Platz bei der Sennhütte, Viehlager im Freien, Läger; Weidestufe'. Siehe auch s. v. Stafel.
Lat. STAB̄LUM 'Stall' (REW 8209; RN 2, 322), rtr. stavel, stabel (Eb), stevel (Eo), stavel (S), m. 'Platz bei der Sennhütte auf der Alp (Alpläger); Weidestufe einer Alp mit dazugehörigen Gebäuden'; manchmal 'Alpgebäude (allein)'.
Das Wort ist als Stafel (siehe auch dort) früh ins (alpine und voralpine) Alem. übernommen worden, von wo aus es sich in zahlreichen Geländenamen verbreitete.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

-̄ELLU: Artr. *staveliel m. 'kleiner Stafel, kleines Viehläger': Scheint eine seltene Bildung zu sein; es ist mehrfach für Italienischbünden belegt, jedoch nur einmal für Romanischbünden: Stivl Bergün. Der Typ liegt weiter vor in Stafiniel Triesenberg; darüber hinaus auch in Stafanell Buchs und Sevelen (Vincenz 1983, 121f. und 304). Zur Entwicklung im Suffixbereich vgl. Stricker 1974, 267f. Die genannten unterrätischen Formen zeigen Dissimilation /l-l/ > /n-l/ (artr. *staveliel > urk. staviniel). Ob Stahelvial Gaschurn (VNB I/2, 197) über einen metathetischen Wechsel auch hiehergehört, schiene möglich, ist jedoch fraglich; wahrscheinlicher ist dort die Herleitung von artr. stavel
vegl 'alter Stafel', wobei sich die heutige Gaschurner Aussprache /̜st̀¡uh¼l/ (für Stafel) eingemischt hat.
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