̜stat f., 'Stadt, Wohnsiedlung von bestimmter Grösse bzw. historischer Bedeutung'. Gewöhnlich ist bei der Landbevölkerung immer die nächstgelegene Stadt gemeint, so etwa namentlich im Unterland das vorarlbergische Feldkirch. Vgl. Jutz 2, 1247; Id. 11, 1702ff.
Ahd., mhd. stat f. 'Ort, Stätte'. Die heutige Bedeutung hat das Wort erst nach 1200 vom älteren Burg f. (siehe dort) übernommen.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

-li: Städtli n. 'kleine Stadt'.
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Stadtgraben m. 'Abwassergraben der Stadt' (?): Im Fall von Stadtgraba Schaan ist die Bildung mit ihrem Bezug zu Stadt unklar: verlief der Graben in Richtung gegen Feldkirch? Stadtrat m. 'Mitglied einer Stadtregierung': Vielleicht enthalten in Bim
Stattrötler Planken, bei dem unsicher bleibt, ob zum Farbadjektiv rot oder aber zu einer Birnensorte *Stattrötler m. 'Baum mit Birnen einer Sorte *Stattrötle f. 'Stadtratsbirne', abgeleitet mittels -er. Die Sortenbezeichnung scheint sonst nirgends belegt; eine sekundäre Ablenkung nach dem Farbadjektiv (etwa aufgrund rötlicher Farbe) ist leicht denkbar. Stadtriegel m.: so in Stadtregel Ruggell, wohl zu verstehen als 'verschliessbarer Durchgang im Weg gegen die Stadt (scil. Feldkirch) zu'. Stadtweg m. 'Weg, der in die Stadt führt'. Als Name mehrfach im Unterland; damit zweifellos auf Feldkirch bezogen.
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Städtlimarkt Vaduz geht aus vom Namen Städtli Vaduz.
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