/s½l̀e̛c/ m., 'Weidengebüsch'.
Lat. SALICTUM 'Weidengebüsch' (REW 7535; RN 2, 298) lebt appellativisch im Rtr. nicht weiter.
Es ist aber erhalten in vielen Ortsnamen, die auf eine ältere Form /sal̀e̛c/ (im Rheingebiet und Oberengadin) bzw. /sal̀et/ (im Unterengadin) hinweisen. In Deutschbünden finden sich Zaliet Trimmis, S̀aleza Davos, urk. 1556 Saletz Schiers, Salez Churwalden, Zaläz St. Peter; in Unterrätien sind nur wenige Reflexe bekannt: Salegg Grabs (Stricker 1974, 236f.), Salez Sennwald (Dorfname; Vincenz 1992, 116ff.); Saletsch Sulz (VNB I/5, 50: /sal̀et̜̜s, sal̀ek̜̜s/, urk. 844 adsalice, 896 insalecto, 1406 ufSalex). Bei dem in Deutsch- und Romanisch Bünden vorkommenden Typ /sal̀ets/ kann es sich um Entpalatalisierung von älterem /sal̀e̛c/ wie auch um Pluralformen (auf -s) zu /sal̀et/ oder /sal̀e̛c/ handeln.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Artr. ca(sa) + saletg 'Haus bei Weidengebüsch': Ob Gaggalätsch Mauren hieher zu stellen wäre, bleibt unsicher; rein sprachlich wäre der Ansatz denkbar, wenn man vom urk. Belegtyp Gaschiletsch ausgehen will, der indessen selber nicht über jeden Zweifel erhaben ist.
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