sak (S), sa̛c (E) m., 'Sack'.
Lat. SACCUS 'Sack' (REW 7489; RN 2, 296), rtr. sach, pl. sac(h)s (E), sac, pl. sacs (S). Semasiologisch dürfte die Bildung in Zusammenhang gebracht werden mit dt. Sack 'Eintiefung' (vgl. RN 2, 477; Id. 7, 604). Dass in jedem Fall von einem rtr. Plural sacs auszugehen wäre, ist dabei nicht zwingend: auch artr. /sa̛c/ konnte, verdeutscht zu /sak/, sekundär mit einem unetym. «Ortsnamen-s» versehen werden (wozu Stricker 1981c, 36f.).
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Der Typ dürfte vorliegen in vielen Sax-Namen Rätiens, so etwa in Sax Tujetsch, Disentis, Sumvitg, Breil, Rueun, Maladers (RN 2, 296); für Unterrätien seien erwähnt Sax Buchs (Vincenz 1983, 116f.), dann Sax Schlins, Bludesch (VNB I/3, 48, 73), Sax Göfis (VNB I/5, 126). Die tirolischen Reflexe Sax Grins und Zams werden von Schmid 1974, 68f. bzw. 123f. freilich zu SAXUM 'Fels' gestellt, was lautlich problematisch ist (vgl. Vincenz 1983, 117). - Der Dorfname Sax Sennwald stellt einen Sonderfall dar, da er erst sekundär vom Schloss auf das Dorf übertragen wurde, primär jedoch auf das Geschlecht derer von Sacco / Sax zurückgeht, also einen ganz anderen Hintergrund aufweist (Vincenz 1992, 118ff.). - In unserem Raum haben wir Sax Triesen und Sax Schaan, beide zusätzlich in sekundären dt. Verbindungen.
Sax (T), Sax (S), Sax, ober - (T), Sax, under - (T), Saxböchel (S), Saxegg (T), Saxgass (S), Saxweg (T), Saxwite (T) |
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