mur̀¼n½ (S), m½r̀en½ (Eb) f., 'Sauer-, Weichselkirsche'.
Lat. AMARUS 'bitter' (REW 406; RN 2, 15), abgeleitet auf -̂ENA, ergab rtr. mureina (S, Sts), marena (Sm, Eb), f. 'Sauer-, Weichselkirsche', das vielleicht Lehnwort aus it. amarena f. (so Hdw. Rtr.) ist, möglicherweise aber auch alteinheimisch sein könnte (Hinweise darauf können der lautliche Habitus der surselv. Form und - namentlich - das mögliche Vorkommen in unterrät. Geländenamen darstellen). Der Typ wäre dann möglicherweise durch rtr. viezla f. ( < ahd. *w̠?hsila, vgl. FEW 17, 581) verdrängt worden.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Ein artr. *(camp [da]) mureina(s) liesse sich ansetzen für Maree Vaduz. Blosses mureina käme als Ortsname tel
quel schwerlich in Frage; es müsste hier eine elliptische Restform aus einer ursprünglich erweiterten Bildung des Typs *camp (da) mureina(s) angenommen werden, die allerdings sehr früh gekürzt worden wäre. Falls dies zuträfe, würde das sachlich identische Gapiezla Wartau (wenn aus artr. camp [da] viezla 'Weichselfeld'; vgl. Stricker 1981b, 137f.) eine bestechende Parallele bieten. Der Name Maree hat eine Anzahl sek. dt. Verbindungen gebildet; er nimmt dabei teils die Stelle des Bestimmungs-, teils die des Grundwortes ein.
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