OL m̠s, UL m̠¡s, Tb ms n., 1. 'Moor; sumpfiger Wiesen-, Streu-, Waldboden; feuchtes, sumpfiges Land, auf dem nur kurzes Streuegras wächst'; 2. 'Moos (Muscus)'. Vgl. Jutz 2, 445; Id. 4, 469f.
Ahd., mhd. mos n. Das Wort ist gemäss VALTS-Komm. I/2, 376 als Appellativ für 'Moor, Sumpf' bei uns nicht mehr in Gebrauch. Es zeigt für Liechtenstein die sog. Vokalspaltung, wonach mhd. o teilweise als geschlossenes // (im Oberland), teilweise als offenes /¡/ (im Unterland) erscheint, ohne dass eine Regel im Sinne eines «Lautgesetzes» erkennbar wäre (vgl. loc. cit. 378). Als Bezeichnung für die Pflanze (Muscus) ist Moos nicht echt mundartlich; dafür Mies n. (siehe dort).
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

In unseren Flurnamen weist Moos daher - vielleicht mit Ausnahme der beiden lautlich abgelenkten Balzner Namen Mosttrog und Mosttrogres
- durchwegs auf Feuchtgebiete hin.
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-le: Neben unseren beiden Namen Mösle Gamprin und Mösle Schellenberg ist das einfache Diminutiv vor allem in Vorarlberg als Flurname sehr verbreitet; wir finden ihn in Altach, Götzis, Koblach, Zwischenwasser, Laterns (VNB I/5, 19, 27, 38, 73, 84), in Egg, Bezau, Schwarzenberg, Bizau, Reuthe, Mellau, Schnepfau, Au, Schoppernau (VNB I/8, 53, 98, 113, 130, 140, 154, 168, 186, 205), in Mittelberg (VNB I/9, 82), in Buch, Alberschwende, Riefensberg, Langenegg, Lingenau, Hittisau, Sibratsgfäll (VNB I/7, 29, 37, 74, 88, 95, 107, 118); im Werdenbergischen findet sich ein Mösle in Gams (Mat. SGNB).
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Moosmahd n. 'sumpfige Mähwiese'. Dürfte vorliegen in volksetymologisch umgestaltetem Mostmädle Ruggell sowie entsprechendem Mostmeder Gamprin. Moostrog m. 'Brunnentrog, der mit Moos bewachsen ist' oder 'Brunnentrog in sumpfigem Gebiet': Vielleicht gehört Mosttrog Balzers hierher, sofern volksetymologische Umgestaltung Moos-trog > Most-trog m. angenommen werden darf.
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