m̀at¼¹s, kurz t̀¼¹s, Diminutiv t̀¼¹sl - Artr. /m½t̀®/ Männlicher Vorname; rtr. Matieu, Matiou usw.; alte dt. Kurzform war Tebus (aus *Mathebus < *Mathewus, mit hiatustilgendem -w-/-b-), woraus älter mda. auch Tebis, Dieb usw. Aus Matthäus entstand auch die Kurzform Theus (so in Graubünden als Familienname). Vgl. Jutz 2, 374; Id. 4, 551f.; Id. 13, 2239f.
Zum Personennamen Matthäus siehe RN 3, 297ff.; zum Vorkommen in bündnerischen Toponymen vgl. RN 2, 575f., s. v. Mattheus.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

In Martio Triesen kann als Rumpfname (ursprünglich also als Bestimmungswort, mit verlorenem Grundwort) vielleicht die artr. Vornamenform Matieu weiterleben: eine Verfremdung aus letzterer Form, falls unverstanden, zu einem */m½t̀o/ > /m½(r)t̀o/ (mit unetym. -r-Einschub) wäre denkbar.
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-le: Eine Koseform T̀ebesle 'klein Matthäus' könnte in Töbesle Vaduz enthalten sein: jedenfalls wird dort eine elliptisch gekürzte primäre Nominalverbindung ( < *des
Töbesles
Acker) vorliegen; ursprünglich war der Vorname also Bestimmungswort. Ob allerdings Töbesle der alten Kurzform Tebis zu Matthäus entspricht (mit Rundung /e/ > /ö/) oder eher Koseform zu Tobias (siehe dort), bleibt offen.
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