m̀at½ f., 1. 'mähbare Grasfläche (im Talgrund)'; 2. bes. auch 'Bergwiese' (Id. 4, 548f.; Zinsli 1984, 575).
Mhd. matte f. 'Wiese'. Instrumentalableitung zu mähen, so dass sich als Grundbedeutung 'Wiese, die gemäht wird' ergibt (Kluge 1989, 467). Das Wort war nach Zinsli 1984, 575 früher im ganzen schweizerdt. Raum bekannt, wurde in der östlichen Hälfte später durch Wiese f. verdrängt und ist dort nur noch im Walsergebiet lebendig.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Mattla f. lebt als Appellativ in der Bedeutung 'schöne, sonnige und ertragreiche Wiese' in Triesenberg. Es scheint in einem formalen Verhältnis zu dt. Matte zu stehen. Für Mattla Schaan bietet sich dabei das in der Nähe (1 km weiter nordöstlich) liegende Matta Balzers (Alp) als Ausgangsform an. Vielleicht liegt aber direkt das von Matt ausgehende alem. Mettlen f. 'meist schattige, kleinere Wiese am Waldrand' vor (Id. 4, 558): wurde es unter Einfluss von Matta zu Mattla rückumgelautet? Mettlen ist appellativisch für Bern, als Name aber bis in die Ostschweiz bezeugt. - Wenig dürfte zu unserem Problem der (in Id. 4, 548 s. v. Matt figurierende) Beleg 1562 im
Amattle ("Aa-Mattle") für Nidwalden beitragen, denn dort wird es sich um ein Diminutiv auf -li (und also Neutrum; vgl. Präp. im) handeln. - Weitere, ins Substrat hineinreichende Fälle von äusserlich entsprechender Auslautalternanz -a/-la, etwa bei den Reliktwörtern Trosa/Trosla f. 'Alpenerle', Pätschla/Petscha f. 'Tannzapfen' Natta/Nattla f. 'fettes Gras' (in Vorarlberg und Tirol; vgl. Mätzler 1968, 26f., 35, 40), werden damit angesichts ihres anderen Hintergrundes hier nicht heranzuziehen sein. - Mattla ist möglicherweise auch feminine Suffixableitung bei Stellenbezeichnungen mittels ahd. -ala, mda. -ele (vgl. dazu Sonderegger 1958, 517f.); ein Zusammenhang mit dem für den Kanton Bern bezeugten Mettle 'kleineres, urbar gemachtes, auf zwei oder drei Seiten von Wald umgebenes und darum meist schattiges, feuchtes und wenig ertragfähiges Land' (Id. 4, 558) kommt aufgrund der Verbreitung weniger in Frage; möglich scheint noch ein sekundär wieder zum Femininum umgedeutetes ehemaliges Diminutiv.
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-elti: Mattelti n. 'kleine Wiese, Matte' (wals. Dim.).
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