/m½l̀r/;
mal̀r (Eb), m½l̀ (S) m., 'Apfelbaum'.
Gr.-lat. MALUM 'Apfel', abgeleitet auf -ARIU (REW 5272; RN 2, 196), rtr. mailer (E), maler (S), m.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Der Namentyp ist weit verbreitet: urk. 1681 Maleyr Fideris, Malär Schiers, Haldenstein, Malix, urk. 1451 Malayr Chur, Malarsch Schiers (RN 2, 196); Malär Valens, urk. Malair Mels (Camenisch 1962, 31f.), Malär Wartau (Stricker 1981b, 236); Malarsch Bludenz, Innerbraz (VNB I/1, 57, 77), Malär Schruns (VNB I/2, 89), Malärsch Bartholomäberg (VNB I/2, 105), Malarsch St. Gallenkirch (VNB I/2, 155), Malära Thüringerberg (VNB I/3, 83), Malera St. Gerold (VNB I/4, 24). Die Entwicklung zu artr. /mal̀r/ erfolgte über älteres /mal̀ar/; dieses wirkt noch nach in der Schreibung 1531 Mala̮yr für Malär Wartau. - In Liechtenstein finden wir Malers Balzers und Malarsch Schaan. Auch Ler Balzers und Milaschi Triesenberg stellen sich als Reflexe desselben Typs heraus. Die rtr. Pluralform maĺers ist in Malers Balzers unverstellt sichtbar; in Malarsch Schaan wiederum hat sich späterer alem. Einfluss sichtlich bemerkbar gemacht; wobei der Übergang des Tonvokals /-̀-/ (bzw. des älteren Diphthongs /-̀a-/) zu /-̓a-/ für Schaan die dort übliche und die Entwicklung von /-rs/ > /-r̜s/ überhaupt im ganzen Raum normal ist (vgl. Stricker 1974, 286). Ler Balzers kann gekürzter «Rumpfname» aus maĺer sein (zum häufigen Vorgang des Abfalls der Vortonsilbe vgl. Stricker 1981c, 40). Auch Milaschi Triesenberg (1803 Malasch) wird unbedenklich (mit Hinblick auf die Meereshöhe) hieher gestellt werden dürfen: der Namentyp ist in Graubünden für entsprechende Höhenlagen ebenso bezeugt. Hier wurde aus älterem Mala(r)sch (bzw. *Milasch mit typischer Hebung des Vortonvokals /-½-/ > /-i-/) eine walserische neutr. Verkleinerungsform /ts
mil̓a̜si/ gebildet.
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