/l̠u¹s/ f., 'Lauer', besonders 'Lauer auf Hasen'. Vgl. Zinsli 1984, 575; Id. 3, 1455.
Mhd. l̠usz(e) f. (Zinsli loc. cit.). Deverbale zu mhd. l̠uzen 'verborgen liegen'. Das Wort ist verwandt mit nhd. lauschen und lauern (Kluge 1989, 430 und 431).
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Lussbühel m. 'Hügel, wo (etwa auf der Jagd) aufgelauert wird'. Der Namentyp kommt in Graubünden und Unterrätien auffallend häufig vor, und zwar sowohl in alpinen Lagen wie auch im Tiefland. Deutschbünden hat: Lusbüel Churwalden (Hügel auf der Alp; RN 1, 334), Lusbüel Furna, Jenaz, Lüen (RN 1, 276, 273, 352; in RN 2, 450 s. v. Laus!); ibid. ähnlich auch Lusboda und Lus-Chopf Untervaz. Im Kanton St. Gallen: Luisbüchel Wartau (Mat. SGNB; bei Azmoos), Lusbühel Grabs (Mat. SGNB; Hügel in Alp Ischlawiz). In Vorarlberg: Lusbühel Bludenz (2x, einer östlich bei der Stadt; VNB I/1, 57), Lusbühel Schruns (2x, VNB I/2, 88), Lusbühel Nenzing (4x, auch in tiefer Lage: östlich bei Mittelberg auf 580 m ü. M.; vgl. VNB I/3, 147), weiter Lusbühel Schnifis (am östlichen Dorfrand; VNB I/3, 64), Lusbühel Laterns, Lusbüchel Göfis (VNB I/5, 84, 124), Lusbühl Mellau (VNB I/8, 153). Vgl. auch Id. 4, 1097 mit zwei weiteren Belegen aus Luzern und Bern. Es ist nicht sicher, dass all diese Namen gleich zu deuten sind. Siehe auch s. v. Laus. Lussboden m. 'ebene Fläche am Berghang, auf welcher auf der Lauer gelegen wird'.
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