OL l̀nd½, UL l̠̀n½ f., 1. 'Linde (Tilia L.)', in Frage kommen 'Winterlinde (Tilia cordata Miller)' und 'Sommerlinde (Tilia platyphyllos Scop.)'; die Silberlinde (Tilia tomentosa Moench) wird bei uns oft als Alleebaum angepflanzt (vgl. Jutz 2, 286; Id. 3, 1319f.; Seitter 1977, 309f.; Flora Helv. Nr. 506ff.); 2. Wirtshausname.
Ahd. linta, mhd. linde f. Die Herkunft des Wortes ist nicht gesichert. Möglich scheint eine Benennung nach dem weichen Bast der Linde, womit das Wort zu lat. LENTUS 'biegsam' (vgl. dazu lind 'weich') gehören würde (vgl. Kluge 1989, 443f.). - Zum Gasthausnamen Linde siehe Jehle 1986, 86.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Lindenau f. 'Auland bei der Linde'. Lindenbrunnen m. 'Brunnen bei der Linde'. Lindenbüel m. 'Anhöhe, wo Linden stehen'. Lindenholz n. 'Wald mit Lindenbestand'. Lindenplatz m. 'Platz, wo die Linde steht': Eine Linde stand früher in jedem Dorf auf dem Hauptplatz; unter ihrem Dach fanden Gerichtstage, Volksversammlungen und Feiern statt. Lindenweg m. 'von Linden gesäumter Weg'.
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