l̠¥s f., 1. 'Laus; das am Körper und an Pflanzen lebende Ungeziefer'; 2. 'kugelige oder den Läusen ähnliche Pflanzenteile, die in grösserer Menge beisammen stehen', worunter a) die 'Samenkerne der Weissdorn-, Johannis-, Himbeeren' usw., b) die 'Blüten und Früchte des Sauerampfers (Rumex acetosa)'. Vgl. Jutz 2, 239; Id. 3, 1450ff.
Mhd. l̠us f.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Lausbühel m. 'Hügel, wo das Läusekraut (Pedicularis; aus der Familie der Scrophulariaceae) besonders reichlich wächst'. Zu den Arten vgl. auch Flora Helv. Nr. 1809ff.). Kann vielleicht für Lusböchel Schellenberg angesetzt werden. Der Namentyp kommt in Graubünden und Unterrätien auffallend häufig vor, und zwar sowohl in alpinen Lagen wie auch im Tiefland. In Deutschbünden: Lusbüel Churwalden (Hügel auf der Alp), Furna, Jenaz, Lüen (RN 2, 450); ähnlich auch Lusboda und Lus-Chopf Untervaz (ibid.). Im Kanton St. Gallen: Luisbüchel Wartau (bei Azmoos), Lusbühel Grabs (Alp Ischlawiz); beide aus Mat. SGNB. In Vorarlberg: Lusbühel Bludenz (2x, einer östlich bei der Stadt; VNB I/1, 57), Lusbühel Schruns (2x, VNB I/2, 88), Lusbühel Nenzing (4 x, wovon einmal auch in tiefer Lage: östlich bei Mittelberg auf 580 m ü. M.; vgl. VNB I/3, 147), Lusbühel Schnifis (am östlichen Dorfrand; VNB I/3, 64), Lusbühel Laterns, Lusbüchel Göfis (VNB I/5, 84, 124), Lusbühl Mellau (VNB I/8, 153). Vgl. auch Id. 4, 1097 mit zwei weiteren Belegen aus Luzern und Bern. Es ist nicht sicher, dass all diese Namen gleich zu deuten sind. Siehe auch s. v. Luss.
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