l̊¡̮®, Plural l̊¡̮®¼n½, Tb l̊¡̮®b¼n½ f., 'Lawine', besonders 'Schneelawine' (Jutz 2, 235; Id. 3, 1539ff.).
Ahd. lewina, lowin f. Frühe Entlehnung ins Oberdeutsche durch romanische Vermittlung im Alpengebiet, aus spätlat. L̂AB̅INA 'Erdrutsch, Bergsturz' ( < lat. L̂AB̅I 'fallen'). Das nhd. Lawne (zunächst rein literarisch) setzte sich erst seit Beginn des 19. Jhs. durch (vgl. Pfeifer 1989, 985). Die Singularform Läue oder Läui (bzw. umlautloses Laui) ist rückgebildet aus dem vermeintlichen Plural L̊auena ( < ĹABINA) unter Bezugnahme auf die dt. Plurale auf -enen (vgl. Paul 1913, § 126, Anm. 2; analog alem. Chetti < Chettene f. sg., zu lat. CATENA, oder Pfätti < Pfättene f. sg., zu lat. PATINA, usw.). Teils (so in Triesenberg) ist das inl. /-v-/ zu /-b-/ verhärtet.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Läuekopf m. 'Felskopf, bei dem Lawinen niedergehen'. Läuetobel n. 'Tobel, durch das Lawinen zu Tal gehen'.
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