Tb xr̀¼g½ v. intr., 'Mist auf einer steilen Wiese aufwärts befördern' (vgl. Jutz 2, 159f). Vor allem im Frühling, teilweise auch im Herbst wurden die Fettwiesen (die zweimal pro Jahr gemäht wurden) mit Mist gedüngt. An steilen Hängen wurde hiezu am oberen Ende des Hanges an einem Baum oder Pfosten eine Seilwinde befestigt. Mit einem ca. 40 bis 60 m langen Seil, an dessen Enden je ein Mistkarren gehängt war, wurde der Karren, der sich am unteren Ende des Hanges befand, beladen hochbefördert, indem der obere, leere Mistkarren nach unten gezogen wurde. Vgl. Heimelige Zeiten 3, 30ff.
Verbalbildung zu mda. Krieg m. 'Seilaufzug, Flaschenzug, womit Mist, herabgeschwemmte Erde und dergleichen auf einen Abhang befördert wird' (Jutz 2, 159), zu mhd. kriec m. 'grosses Hebegerät, Haspel, Winde', das als Lehnwort über frz. Vermittlung auch Eingang ins Romanische gefunden hat (als cric m. 'Hebewinde', vgl. DRG 4, 248).
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Kriegbühel m. 'Wieshang, der (wegen seiner Steilheit) nur durch «Chriegen» (siehe oben) gedüngt werden kann'; also der Verbalstamm Krieg- als Bestimmungswort: Chriegabühel Triesenberg gehört hieher, wenn das /-a-/ von Chriega- als unetymologischer Einschub gesehen werden darf. Chrejabühel Triesenberg ist örtlich identisch mit Chriegabühel und daher vielleicht volksetymologische Umbildung.
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