̅kr̀ah½, Tb ¿r̀a¿½ m., 1. 'Felskluft, Schlucht'; 2. 'Hang'; 3. 'abgelegener Ort'. Vgl. Id. 3, 783f.; Zinsli 1946, 328 und 99; Zinsli 1984, 562.
Substantivierung zum Verb krachen, ahd. krahhen, krahh̠on, mhd. krachen 'mit Getöse bersten'. Das Wort bezeichnet ursprünglich eine 'Stelle, wo die Erde krachend geborsten war', dann auch, als Ergebnis eines solchen Vorgangs, eine 'Spalte, Schlucht', vielleicht auch von Anfang an eine 'Tiefe, aus der ein Getöse von Wasser oder Erdbrüchen heraufklingt' (vgl. Zinsli 1963, 329). Als Appellativ ist es heute noch im Sinne von 'abgelegener Ort' (allerdings mit den Bedeutungskomponenten 'steil, unwegsam, wild, felsig, unwirklich') bekannt, während für den ursprünglichen Wortsinn Tobel n. verbreitet ist (vgl. Zinsli 1963, 329).
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

-er: Kracher Eschen ist (die Zugehörigkeit anzeigende) Ableitung zum Namen Kracha: ursprünglich offenbar *Kracher
Wald 'zum Gebiet Kracha gehörig(er Wald)'.
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Krachaboda (E), Krachaboda, hindera - (E), Krachaboda, vordera - (E), Krachabödili (E), Krachaloch (B), Krachalochres (B), Kracharöfe (M), Krachaschlepf (M), Krachawäle (M), Tränke-Kracha-Strasse (G) |
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