̅k̀l¿½, jünger ̅k̀¼rh½; Tb ¿̀l¿½ f., 1. 'Gotteshaus (das Gebäude)'; 2. 'Kirchgemeinde (als juristische Person); Pfrund'; 3. topon. 'Felszacken (in der Form eines Kirchturms)' oder 'felsiger Grat (in der Form eines Kirchendaches)'. Vgl. Jutz 2, 70f.; Id. 3, 229ff.; Zinsli 1946, 326.
Ahd. kirihha, kilihha, mhd. kirche, kilche f. Entlehnt aus gr. K¯YRIAKÇOS 'zum Herrn gehörig', dieses zu gr. K¯YRIOS m. 'Herr' (vgl. Kluge 1989, 371).
Als Bestimmungswort in Toponymen bezeichnet Kirche meist Örtlichkeiten bei einem Gotteshaus oder Örtlichkeiten, die in irgendeiner (oft rechtlichen) Beziehung zur Pfarrei stehen. - Als Name von Felsgebilden verweist das Wort auf die äusserlich an eine Kirche bzw. einen Kirchturm erinnernde Gestalt der Örtlichkeit; solche metonymische Bildungen sind auch anderwärts häufig, z. B.: Chilchli Saas, Geiss-Chilchli Tschiertschen, Gips-Chilchli Klosters, usw. (RN 2, 441).
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Kirche1 (B), Kirche2 (B), Kirche1 (S), Kirche2 (S), Kirche1 (T), Kirche2 (T), Kirche (Tb), Kirche (V), Kirche1 (E), Kirche2 (E), Kirche1 (M), Kirche2 (M), Kirche (G), Kirche (Sb), Kirche (R), Kirche, unter der - (M) |
-li, -le: Kirchli, -le, wals. Chilchli n. 'kleine Kirche', 'kleines Felsgebilde'.
Chilchli, bim - (Tb), Chilchli, underem - (Tb), Duxkirchle (S), Geisslerkelchli (T), Kelchle (S), Kirchle (B), Kirchle (P), Kirchle, hinderem - (B), Kirchle, ob dem - (P), Kirchle, unter dem - (P), Kirchlispitz (V), Kirchlispitztobel (V), Milbunerchilchli (Tb), Miseschnerchilchli (Tb), Stägerchilchli (Tb), St. Josefskirchli (V), Wildmannschilchli (Tb) |
Kirchbach m. 'Bach, dessen Wasser- und Fischhoheit im Besitz der Kirche ist'. Kirchbongert m. 'Baumgarten, der zum kirchlichen Besitz gehört'. Kirch(en)boden m. 'zur Kirche gehöriges Gut'. Hieher Chilchabüdami Triesenberg; weiter vorkommend in: Kirchenböden Lorüns (VNB I/2, 41), Chilchboden Langwies (RN 2, 441) und Chilchenboden Klosters (RN 1, 249). Kirch(en)bünt f. 'Kirchwiese, eingefriedete (Haus-)Wiese, Gräberfeld bei der Kirche'; 'eingefriedete Wiese bei der Kirche'. Kirchgasse f. 'der im Dorf zur Kirche führende Hauptweg' (vgl. Id. 2, 452). Kirchhof m. 'das durch einen festen Zaun geschützte Umgelände der Kirche, worin sich auch der Friedhof befindet' (vgl. Id. 2, 1028f). Kirchholz n. 'einer Kirche (als Pfrundgut) zugehöriges Gehölz, Stück Wald' (Id. 2, 1253); 'Wald zum Unterhalt von Kirche und Pfarrhaus; Wald im Besitz der Kirchgemeinde' (vgl. Id. 15, 1485 s. v. Chilche(n)wald). Kirchenloch n. 'Grab' (vgl. Id. 3, 1033). Kirchplatz m. 'Platz vor der Kirche', der zugleich meist Versammlungsort war, an welchem amtliche Kundmachungen bekanntgegeben wurden (vgl. Jutz 2, 72). Kirchenriet n. 'Riedland, das der Kirche bzw. zur Pfarrpfrund gehört'. Kirch(en)stein m. 'Fels bei der Kirche bzw. beim Bildstock': Gehört vielleicht hierher (bzw. zu *Kirchle-), verfremdet, Küechlestein Schellenberg? Kirch(en)steinbruch m. 'Steinbruch, wo Material für den Kirchenbau gebrochen wird'. Kirchstrasse f. 'Strasse, die zur Dorfkirche führt' (vgl. Id. 11, 2356f). Kirchturm m. 'Turm bei der Kirche' (vgl. Id. 13, 1662f). Kirchweg m. 'Weg, der zur Kirche führt' (vgl. Id. 15, 829f).
Chilchwäg (Tb), Kirchaweg (M), Kirchawegli (T), Kirchen Weg (B), Kirchweg (T), Kirchweg (Tb), Kirchweg (S), Kirchweg (E), Kirchweg1 (G), Kirchweg2 (G), Kirchweg (Sb), Kirchweg (R), Kleinen Kirchweg (G) Kirch(en)wiese f. 'Wiese, die zum Besitz der Kirche gehört'. Kirch(en)wingert m. 'Weinberg bei der Kirche', bzw. 'Weinberg, der zum Besitz der Kirche gehört'.
|
Kirchbach (B), Kirchen Böngertli (T), Kirchabot (M), Kirchabötle (M), Kirchabrunna (V), Kirchabrunna (E), Kirchaböchel (S), Kirchabünt (E), Kircharesle (M), Kirchenbünt (M), Kirchlispitz (V), Kirchlispitztobel (V) |
|