f̀rk½, Tb f̀¥rk½ f., 'Mistgabel; Bergpass, -einschnitt'.
Lat. F̄RCA 'Gabel' (REW 3593; RN 2, 155; DRG 6, 738), rtr. fuorcha f. 'Gabel; Galgen'; woraus alem. Furgge f., Diminutiv Fürggli n. 'Mistgabel; Bergpass, -einschnitt' (Id. 1, 1012; Zinsli 1946, 108, 319; Jud 1945, 90; Mätzler 1968, 50). Das Wort ist aus dem Lat. bereits ins Ahd. (furcha, furkula) übergegangen; in Churrätien kommt auch eine jüngere Entlehnungsschicht (rtr. > alem.) in Frage. Siehe auch s. v. furca.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

In Deutschbünden finden sich als Geländenamen viele Furka bzw. Furgga. In Vorarlberg trifft man etwa Furka
Alpe Silbertal (VNB I/2, 118), Furkakopf Blons, Furka Sonntag (VNB I/4, 32, 46), Furka Damüls, Raggal (VNB I/4, 75, 86), Furka Laterns (VNB I/5, 80). Hieher gehört Fuerka Mauren; die Brechung des /u/ vor /r + Konsonant/ > /̀¬¼/ ist spezifisch unterländisch (Gabriel 1981b, 200f.).
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-li: Der Typ Fürgg(e)li wird als dt. Diminutiv vom Lehnwort Furgge f. aus (mittels -li) gebildet worden sein. Er kann aber auch da und dort ursprüngliches artr. fu(o)rcla (siehe oben s. v. furca, Absatz Abgeleitet) weiterführen, und zwar wohl ebenso mittels -li (*Furggla-li dissimiliert zu Furggeli, analog etwa zu alem. Gablen f. 'Gabel' - dim. Gäbeli n.; vgl. Stricker 1981b, 113; siehe auch Vincenz 1983, 195). Er tritt zahlreich auf, auch in vielen Zusammensetzungen. Für Graubünden seien erwähnt Fürggli Jenaz, Küblis, Furna, Seewis, Says, Langwies, Maladers, Furggli Valendas, Furggelti Vals, Tschappina, Avers (RN 2, 156). Aus Werdenberg sind zu nennen Forggili Wartau (Stricker 1981b, 112), Furggeli Sevelen (Vincenz 1983, 195). In Vorarlberg treten auf: Fürggele Nüziders, Fürkili Dalaas, Fürggeli Klösterle (VNB I/1, 27, 97, 117), Fürkelekopf St. Anton i. M., Förggili Vandans, Fürggili Tschagguns, Bartholomäberg (VNB I/2, 43, 47, 65, 99), Fürggili, Fürkeli Silbertal (VNB I/2, 118), Förggili St. Gallenkirch (5x; VNB I/2, 143), Fürggele Bürs, Brand (VNB I/3, 99, 116), Fürggili Sonntag, Fontanella (VNB I/4, 45, 65), Fürkele Laterns (VNB I/5, 80). - Das Diminutiv tritt bei uns ebenfalls auf in Förkli1,2 Triesen, Förkli Schaan sowie in Mattaförkle Balzers (sattelartiger Übergang über der Alp Matta); bei Börkli Triesen kann an Verschrieb für Förkli1 zumindest gedacht werden.
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