/f̀op½/ f., 'Mulde, Vertiefung, Grube'.
Wohl zu einem vorröm. FOPP(A); der Worttyp ist weit über das Rtr. hinaus im alpinen Oberitalien ebenfalls bekannt. Die ältere Lehrmeinung, wonach lat. F̄OVEA 'Grube' hinter dem Wort stehe (REW 3463; RN 2, 150), ist mit Sicherheit zu korrigieren (vgl. die ausführliche Darstellung des Sachverhalts bei DRG 6, 473).
Als Toponym in Graubünden sehr häufig (cf. RN 2, 150f.); der Name bezeichnet Einsenkungen des Geländes verschiedener Grösse, von einer kleinen Mulde bis zum Talkessel (vgl. den Talkessel bei Ilanz, auf dt. Gruob f., auf rtr. Foppa genannt).
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Allein in Deutschbünden erscheint der Name über 20 mal. Auch in Unterrätien ist er zu finden. In Vorarlberg tritt er auf als Foppa in Bludenz und Innerbraz (VNB I/1, 52, 75), in Tschagguns, Schruns, Bartholomäberg, St. Gallenkirch (VNB I/2, 65, 84, 98, 142; Nemecek 1968, 41), in Brand (VNB I/3, 115), ferner in Nenzing (Tiefenthaler 1968, 102), als Pfoppa in Gaschurn (VNB I/2, 191). - In Liechtenstein finden wir ihn etwa in Foppa Triesenberg. Mitunter erscheint er als Diminutiv, was für die zeitweise Übernahme des Worttyps ins ältere Alem. als Lehnwort sprechen kann (jedoch nicht muss; vgl. Stricker 1981c, 43).
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-i: Hieher gehört Foppi (im -) Triesen: offenbar walserisches Diminutiv, das, als solches unerkannt, von der Talbevölkerung übernommen worden ist. Diminutiva in Vorarlberg sind: Föppli Tschagguns (VNB I/2, 65), Föppili St. Gallenkirch (VNB I/2, 142).
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