/f½̜s¼l/ oder /f½̜s̊uöl/ m., evtl. 'kleines Band, schmaler Streifen'; evtl. 'kleines Bündel, kleine Traglast'; hier kaum engad. faschöl m. 'grüne Bohne; Bohnenstaude'.
Als Herleitungen und Bedeutungen kommen in Betracht: a) Lat. FASCIA 'Band, Binde' (REW 3208; RN 2, 137; DRG 6, 139), rtr. fascha f. 'Binde, Band', fig. 'Wiesenband, Rasenband', abgeleitet auf -̄ELLU (oder -̄OLU) in der Bedeutung 'kleines Band, schmaler Streifen'; evtl. b) lat. FASCIS 'Bund, Bündel' (REW 3214; RN 2, 138; DRG 6, 137), rtr. fasch m. 'Bündel, Bürde, Traglast', abgeleitet auf -̄ELLU (oder -̄OLU), also /f½̜s¼l/ oder /f½̜s̊uöl/ in der Bedeutung 'kleines Bündel, kleine Traglast'; als Geländename vielleicht 'Fläche, die eine kleine Heu(trag)bürde abträgt'. - Etymologisch fernzuhalten ist hier (fast) homonymes gr.-lat. PHASEOLUS 'Bohne' (REW 6464; RN 2, 241; DRG 6, 143), rtr. faschöl (E) /f½̜z̊ol/ m. 'grüne Bohne (Phaseolus vulgaris); Bohnenstaude'. Als Import aus dem Lomb., der sich nicht in ganz Romanisch Bünden durchsetzte (nur E, C), scheint das Wort für Unterrätien allerdings nicht sicher ansetzbar; es kann damit mit Blick auf die unten erwähnten Toponyme wohl ganz ausser acht gelassen werden.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

Ein artr. *faschiel oder *faschüöl m. (am ehesten als 'schmaler Streifen') lässt sich vermuten in Faschiels Triesen. Das ausl. -s kann einerseits Pluralmorphem sein, anderseits (echter oder auch analogischer) Nominativ-Singular aus der Zeit der erhaltenen Zweikasusflexion (vgl. dazu etwa Stricker 1974, 80, N. 2). Zur Entwicklung der Suffixe -̄ELLU und -̄OLU cf. Stricker 1974, 267f. und 279f.
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