̀alp f., 'hochgelegene Sommerweide für Milch-, Galt- und Schmalvieh' (vgl. Jutz 1, 63f.; Id. 1, 193f.; Zinsli 1946, 311). "Eine Alp ist eine in Gebirgsgegenden an der oberen Grenze der produktiven Zone gelegene, mit den nötigen Hütten und allenfalls mit Viehställen ausgestattete Weidefläche, die während ungefähr drei Hochsommermonaten einer Herde von Rindvieh, Pferden oder Schmalvieh unter Leitung des dafür bestimmten Alppersonals als ausschliesslicher Aufenthaltsort und Futterplatz dient. Alpen mit milchgebenden Tieren, besonders Kuhalpen, zeichnen sich durch einen Sennereibetrieb mit Personal, Gebäuden und Einrichtungen für die Milchverarbeitung aus." (Weiss 1941, 53).
Ahd. alpa, mhd. albe f. Das in unseren Mundarten vitale Appellativ zeigt in Flurnamen neben Alp, Älp(e)le, Älpli in Triesenberg auch die walserische Form Alpa (wie etwa noch in Nufenen, Langwies und Arosa; vgl. RN 2, 377). Vorbemerkung: In Liechtenstein ist teilweise auch die (österreichische) Schreibform Alpe üblich, weshalb auch sie in vorliegendem Werk Verwendung finden kann.
Mit drei Ausnahmen beziehen sich bei uns alle Alp-Namen auf Örtlichkeiten im Gebirge. Alp Gamprin, Älpele Schellenberg und Alp Ruggell befinden sich jedoch in Tallagen und sind keine Alpen im eigentlichen Sinn, so dass ein besonderer Benennungshintergrund zu vermuten ist. Da die Verwendung des Namenappellativs normalerweise auf die oberste wirtschaftlich nutzbare Region beschränkt ist, vermutet Nemecek 1968, 2 für den verwandten, allerdings romanischen Fall Alpila Tschagguns ein Werturteil zu Bodenqualität und günstiger Lage der Örtlichkeit (siehe bereits oben im Artikel alp). Auch für die Unterländer Namen könnte diese Annahme allenfalls zutreffen, auch wenn dies nicht zwingend erscheinen wird (zu anderen Alp-Namen in Tallagen vgl. Vincenz 1983, 2 s. v. Alpila und Hubschmid 1951, 8ff. und 40ff. mit einer Zusammenstellung der als Alp bezeichneten Fluren im schweizerischen Mittelland).
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

-ele: Älpele n. 'kleine Alp'. -elti: Alpelti n. 'kleine Alp' (wals. Dim.). -(l)er: Im Kompositum Schafälpler m. 'Berg, der zur Schafalp gehört (oder bei ihr liegt)' drückt das Suffix die Zugehörigkeit aus (vgl. Sonderegger 1958, 525ff.). -li, -le: Älpli, -le n. 'kleine Alp'.
Älplehäldele (B), Älpliböchel (T), Älpliböda (T), Älpliegga (T), Älpli, unter dem - (T), Älpliswald (Tb), Älplisweg (Tb), Frastner Älpli (E), Gasnerälpli (Tb), Oberälple (B), Schafälple (B), Schafälple, ober - (B), Schafälple, under - (B), Underälple (B) |
Alpgasse f. 'Gasse, die zur Alp hoch führt', also gleichbedeutend mit Alpweg m. und Alpstrasse f. Alpmeister m. 'von den Alpbesitzern oder der Gemeinde für eine bestimmte Zeit bestellter Verwalter einer Alp' (Jutz 1, 65; vgl. auch Id. 4, 514). Alpstrasse f. 'Strasse, die zur Alp hinauf führt', also gleichbedeutend mit Alpweg m. und Alpgass f. Alpwald m. 'zur Alp gehörende Waldparzelle, in der das für den Alpbetrieb nötige Brenn- und Bauholz geschlagen wird' (Id. 15, 1479); anderwärts auch Hüttenwald genannt. Alpweg m. 'Weg, der auf die Alp führt' (Id. 15, 817).
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Alpakulm (Tb), Alpawald (Tb), Alpaweier (Tb), Alpeltiboda (Tb), Alpeltigatter (Tb), Alpfall (E), Alpgatter (P), Älplehäldele (B), Älpliböchel (T), Älpliböda (T), Älpliegga (T), Älpliswald (Tb), Älplisweg (Tb), Alpres (E), Alpres (G), Alpspitz (Tb), Alpspitz (V), Alpweg (P), Alpzinka (P), Alpzinka, obem - (E) |
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