̀alb¼r m., 'Zitterpappel, Espe (Populus tremula L.)'.
Lat. ALBARUS m. 'Weisspappel (Populus alba L.)', rtr. alber m. (Vm., E) 'Zitterpappel, Espe (Populus tremula L.)' (REW 318; RN 2, 10; DRG 1, 165). - Als frühes Lehnwort ging der Typ ins Ahd., und vom Mhd. als alber(e) m. (f.) 'Pappel' ins heutige Alem. ein (vgl. Id. 1, 186; RN 2, 377). - Siehe hier auch Alber2.
Dieses Wort kommt in folgenden Namen vor:

-̂ETU: Artr. /albarieu/ m. 'Bestand von (Zitter-)Pappeln, Espen': Ableitungen mit diesem Suffix betreffen vorzugsweise Pflanzennamen; sie bezeichnen den Ort, wo die besagte Pflanze gerne und gehäuft vorkommt. Der Typ findet sich zunächst im Alpnamen Elabria Wartau (Stricker 1981b, 23ff.). Bei uns kann für Mundelbris Planken eine Zusammensetzung /munt + albarieu(s)/ 'Berg(hang) mit Espen' angesetzt werden. Nach Seitter 1977, 148 sind für den Raum um Planken grundsätzlich sowohl Schwarzpappel (Populus nigra L.) als auch Zitterpappel oder Espe (Populus tremula L.) möglich. Gemäss konkreter Auskunft des Plankner Försters gedeiht in der Tat die Zitterpappel (mda. Aspe f.) im Raum Mundelbris. So verbleibt bloss in formaler Hinsicht die Frage, wie es beim Reflex des an sich schon kollektiven Suffixes -̂ETU zum Auslaut /-bris/ (mit ausl. -s) gekommen war; normalerweise finden wir in unserem Raum Ergebnisse ohne ausl. -s, nämlich als /-a/ (vgl. Spania Vaduz) oder auch /-/ oder /-̀/ (vgl. Pan Luzein oder Gampernei Grabs). Doch es kommen auch Formen mit angefügtem -s («Ortsnamen-s»; dazu Stricker 1981c, 36f.) durchaus vor, was für die oben gegebene Deutung spricht: man denke an die dt. Form des Dorfnamens Panix ( < *Panig-s) zu rtr. Pigniu (RN 2, 243); abgesehen vom erwähnten Dorfnamen können hier namentlich Fälle angeführt werden wie Zerüferis Zizers (urk. 1350 Ruverw [zu lesen: Ruveru], 1467 Rufris: RN 2, 285; letzterer Beleg wohl gesprochen zunächst /ruvrs/, dann über dt. Akzentrückzug > /r̀uvris/); weiter Schreus Tamins ( < ACER-̂ETU; RN 2, 4), Janifs Luzein ( < ALNU
+ -̂ETU; RN 2, 12), Sanäüs Schiers ( < UZUN
+ -̂ETU oder GENTIANA
+ -̂ETU; RN 2, 355). Zum Suffix cf. Stricker 1974, 272ff.
|
|